Eigentlich brauche ich nicht mehr dazu zu schreiben… der Spiegel Artikel erklaert meine Situation ausfuehrlich: Mein Unternehmen, das Irrenhaus

Es ist nicht nur ein deutsches Phaenomen… linke Hand weiss nicht was die rechte Hand macht… viele Chefs und keine Indianer… viele gute Vorsaetze, aber nichts dahinter…

Ich hoffe wirklich sehr, dass ich bald etwas mehr Luft habe, um ein paar konkrete Zeilen zu schreiben 🙂 und ich hoffe, dass mein Mann es schafft, unseren Umzug nach England zu organisieren, und alle Umzugskosten abzufassen, bevor ich konsequenterweise rausfliege… morgen schweres Gespraech mit ‚big boss’… Sponsoren/ Eigentuemer haben mich eingestellt und wollen mich (scheinbar); bestehendes Personal ist aber nicht notgedrungen der selben Meinung… ganz schoen brenzlige Situation… warum bin ich bloss immer mittendrin?

  1. Ali sagt:

    Was hast du nur wieder angestellt, Frau Häuptling?? *gg* Und was kam bei dem Gespräch mit dem big boss raus? ^^

  2. Bellusci sagt:

    Ich habe (noch) nichts angestellt und versuche mitzuschwimmen, im wahrsten Sinne des Wortes… alle schwimmen, und sind kurz vorm Ertrinken, kaum Zeit zum Luftholen.

    Heute (Donnerstag), habe ich endlich Zeit gehabt, meine Emails durchzugehen, welche sich seit Montag bei mir angesammelt haben. Habe vielleicht die Haelfte geschafft abzuarbeiten, die anderen 100 warten auf Bearbeitung.

    Habe seit Dienstag endlich meine Sekretaerin, die mir seit 5 Wochen versprochen wurde. Riesenglueck gehabt mit der Frau; die ist echt gut und arbeitet ab! Ich hatte aber keinen Einfluss auf die Auswahl; haette daher auch echt schiefgehen koennen.

    Meine Liste, was alles gemacht werden muss, wird immer laenger und immer mehr Sachen kommen hinzu, die gestern, letzte Woche oder vor Monaten haetten erledigt werden muessen. Kommunikation ist ‚down‘ – alle schwimmen – keine Luft zum Atmen, geschweige denn zum miteinander reden.

    400 Leute muessen aus drei Firmen in eine gemeinsame neue Firma, die ab dem 1. September rechtskraeftig wird, ruebergebracht werden; in neue Strukturen und mit neuem Management und keiner vom Managementteam hat wirklich Ahnung, wie man das am besten bewerkstelligt; auch ich nicht.

    Und dann die vielen Einzelfaelle… wie der Amerikaner, wo die Arbeitserlaubnis am 31. August auslaeuft und der eine neue Arbeitserlaubnis braucht und wo niemand weiss, wie man diesen Bloedsinn beantragt mit einer nicht vollstaendig registrierten neuen Firma. Problem ausgesessen seit Monaten und auf den neuen Direktor gewartet, der das dann aussortieren soll in wenigen Wochen – und dummerweise bin nun ich diese Person…

  3. Claudia sagt:

    Vielen, vielen Dank für diesen Blog!
    Ich bin gestern Abend durch Zufall bei meiner Job-Suche für Uganda auf den Blog gestoßen und konnte nicht aufhören zu lesen. Ich hatte genau wie Sie schon immer ein großes Interesse am afrikanischen Kontinent und nach einem Jahr in Südafrika, konnte ich dann vor zwei Jahren Uganda kennen lernen.
    Bei vielen Dingen musste ich lächeln, denn sie erinnern mich an meine eigenen Erfahrungen (z.B. die Werbung an den Hauswänden, aber auch die Schattenseiten). Ich werde im Oktober mein BWL Studium hier in Deutschland beenden und werde versuchen für einige Zeit vor Ort zu arbeiten.
    Vielen Dank für viele Gedankenanstöße und Erfahrungen ihrer Seits, die mich bestimmt noch eine Weile beschäftigen werden!

  4. Ali sagt:

    Wow, sogar ein ganzes Jahr in ZA. Ich war „nur“ ein halbes Jahr und war schwer begeistert. ^^

    Bellucsi, dann zeig denen mal, was German Gründlichkeit ist. Machse ferdsch! 😀

  5. Bellusci sagt:

    *lol … es ist schon erstaunlich, wie wir alle (in) Stereotypen leben und dann mit unseren selbsterfuellenden Prophezeiungen da auch immer recht behalten… ja, ja… wir Deutschen und unsere Gruendlichkeit. Dummerweise kenne ich nur zu viele Gegenbeispiele.

    Mein (englischer) Mann betont immer, dass ich Russin (!) bin, und lediglich in Deutschland aufgewachsen; das kaeme in England besser an – und wahrscheinlich hat er da auch recht.

    Wie ist es eigentlich bei Dir Ali? Bist Du mehr deutsch als alles andere?

  6. Ali sagt:

    Ich bin, geprägt durch meine ersten 27 Jahre Deutschlanderfahrung natürlich durch und durch Deutscher. Ich mag’s, wenn der Müll getrennt wird.

    Freunde und Bekannte sagen gern, dass ich für sie der deutscheste aller Deutschen sei. Das liegt, glaube ich, aber eher daran, dass sie von einem Schwarzen nicht erwarten würde, dass er auf die Einhaltung der Regeln pocht.

    Natürlich bin ich mir als schwarzer Deutscher gerade auch durch meine Erfahrungen im Osten sehr wohl meiner afrikanischen Wurzeln bewusst. Ich behaupte gern, dass ich nur deshalb so frühlich bin, weil ich halber Afrikaner bin. Aber eigtl. glaube ich, dass das nur daran liegt, dass ich gelernt habe, hier nicht alles so verbissen zu sehen wie viele, viele meiner Landsleute.